Als erstes sollten Sie sich mal darüber klar werden, was genau Sie in Ihrem Leben ändern bzw. erreichen wollen und warum. Herrscht über das „Was“ bereits Klarheit, sind Sie nämlich schon einen großen Schritt weitergekommen.
Um etwas verändern zu können, sollten Sie auch Ihre Jetzt-Situation bestens kennen. Sie können nicht von „A“ nach „B“ gelangen, wenn Sie gar nicht wissen, von wo Sie lossprinten, Sie also gar nicht wissen, wo „A“ eigentlich ist…
Bestenfalls beginnen Sie damit, alles aufzuschreiben, was Ihnen zu Ihrer jetzigen unbefriedigenden Situation so alles einfällt. Notiere Sie es bis ins kleinste Detail. Besser noch, Sie arbeiten
mit Bildern und erstellen so eine Art Collage. Suchen Sie sich hierfür in Illustrierten, im Internet, in Ihrer eigenen Bilddatei ein Bild (oder auch mehrere), welches Ihrem jetzigen, eben Ihrem
IST-Zustand entspricht. Ein Foto, welches Sie symbolhaft sehr gut repräsentiert. Horchen Sie in Ihren Körper hinein und lauschen Sie, wie es ihm dabei geht.
Wollen Sie zum Beispiel mit Mentaltraining endlich Erfolge feiern, ist es notwendig dabei entspannt und gelassen zu sein. Sind Sie im Moment jedoch verärgert, verspannt, nervös etc. nützt es
Ihnen nicht viel, sich gleich zu sagen: Ich bin glücklich, ruhig und entspannt. Sie können Ihren IST-Zustand jedoch im weiteren Schritt gleich zum eigentlichen Ziel werden lassen. Beispiel: Ich
bin nervös und werde ruhig sein… Mehr dazu noch weiter unten.
Erst als nächsten Schritt definieren Sie Ihr erwünschtes Ziel, Ihren SOLL-Zustand: Wo möchten Sie hin, wo möchten Sie sein, was möchten Sie erreichen? Wollen
Sie z.B. mit dem Rauchen aufhören, ein paar Kilos abnehmen, zu laufen beginnen, im Beruf vorankommen? Bringen Sie als nächsten Schritt Ihr Ziel bis ins kleinste Detail aufs Papier und machen Sie
sich zusätzlich auf die Suche nach einem passenden Bild dazu. Formulieren Sie Ihr Ziel, Ihren Herzenswunsch immer positiv und verwenden Sie, wenn möglich, wenige Worte dafür. Kurze Ziele prägen
sich viel leichter ein, als lang formulierte Sätze! Verwenden Sie hierfür die Gegenwartsform, verzichten Sie auf Wörter wie mögen, möchten, wollen… Sage einfach: Mein Ziel ist: Ich bin reich. Ich
bin erfolgreich.
Jetzt haben Sie für Ihren Ist-Zustand und Ihren Soll-Zustand – Ihr Ziel – ein jeweils passendes Bild gefunden, sich aus Illustrierten quasi eine persönliche Collage erstellt. Nun setzen Sie sich vor diese zwei Bildern hin, die Ihren jeweiligen Zustand jeweils symbolhaft wiedergeben und stellen sich dabei bitte folgende
Frage: Welche Schritte bringen mich nun zu meinem, zugegeben momentan noch in weiter Ferne liegenden, Ziel? Fragen Sie sich, was Sie selbst unternehmen können, um dieses Ziel
letztlich auch zu erreichen: Wollen Sie z.B. abnehmen, werden Sie sich klarerweise vornehmen, ab sofort weniger zu essen. Nur, wenn Sie sich in Zkunft gar allzu viel verbieten, um ab sofort
kompett auf Kohlenhydrate, Zucker, Alkohol, Wurst & Co. zuverzichten und fast alles von Ihrem Speiseplan streichen, werden Sie spätestens nach ein, zwei Tagen Ihre sich selbst aufoktroyierte
Diät beenden und aus lauter Frust letzten Endes sogar noch mehr futtern…
Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass Sie bei der Erreichung Ihrer Ziele nicht mit Verboten und Einschränkungen arbeiten! Sie erinnern sich doch
bestimmt auch noch daran wie es war, wenn Ihnen als Kind etwas verboten wurde… Genau: Die Verbote unserer Eltern waren für uns damals schon besondere Anreize, genau das Gegenteil vom Erwünschten
zu tun! Kein Wunder: Unser Gehirn will belohnt, und nicht bestraft werden! Kindern eine Fünf zu geben motiviert sie nicht sonderlich, in weiterer Folge freiwillig zur eigenen Höchstform
hochzufahren. Schlechte Benotung bewirkt oftmals leider das komplette Gegenteil: Demotivation, Verzweiflung,
Frustration. Dann wird aus einem einst nur äußerst gelangweilten Kind schnell mal ein Sitzenbleiber, der durch falsche Systeme bereits in frühen Jahren auf die falsche Spur der Loser gedrängt
wird…
Fazit: Wir brauchen positive Anreize im Leben, Belohnungen, die uns zu noch mehr anspornen, dabei unseren Willen und Selbstbewusstsein stärken, damit wir weiterhin unser Bestes – völlig freiwillig und motiviert - geben können. Kein Spitzensportler wurde jemals zu einem Olympiasieger durch Demotivation und Bestrafung…
Mit Willenskraft allein lässt sich also bei der Zielerreichung herzlich wenig erreichen. Forschungen bestätigen, dass Willenskraft nur ein 5%iger Erfolg beschienen ist. In anderen Worten reicht selbst der noch so stärkste Wille allein nicht aus, etwas im Leben zu verändern. Sie kennen das vermutlich selbst, denken Sie doch nur an Ihre letzten Neujahrsvorsätze zurück…
Unser Gehirn schreit eben unaufhörlich nach Belohnung. Nicht umsonst, dass unser Gehirn Glückshormone wie Dopamin, Oxytocin, Serotonin, Endorphine etc. freisetzt. Es lebt hauptsächlich von Zucker: Ein überaus symbolträchtiges Beispiel, das treffend zeigt, wie die Zuckerln von einst selbst als Erwachsener noch ihre Wirkung haben… Eine Motivation muss zuerst immer im Außen erfolgen, bevor sie von innen her greifen kann. Das heißt nichts anderes, als dass Sie sich auf Ihrem Weg zu Ihrem neuen Ziel anfangs eben selbst belohnen müssen! Wollen Sie abnehmen, kaufen Sie sich beim ersten Erfolg z.B. ein neues T-Shirt. Wollen Sie mehr Sport betreiben, können Sie sich auch mal mit einem Stückchen Schokolade belohnen… Sobald aus Ihrer neuen Tätigkeit bzw. Zielverfolgung eine Gewohnheit geworden ist, produziert Ihr Gehirn von selbst die Glückshormone und Sie können auf äußere Reize, auf die „äußere“ Belohnung komlett verzichten.
Begrüßen Sie jeden Ihrer kleinen Schritte, der Sie Ihrem Ziel näherbringt, genießen Sie jeden noch so kleinen Erfolg und belohnen Sie sich dafür. Seien Sie
stolz auf sich! Das motiviert ungemein und spornt Sie letzten Endes zu noch mehr Höchstleistungen an!
Treten Sie jedoch nicht gleich von Beginn an voll aufs Gaspedal, sondern gehen Sie wie gesagt eher schrittweise bei der Umsetzung Ihrer Zielverfolgung vor.
Ist es nochmals Ihr vorrangiges Ziel abzunehmen, nehmen Sie sich nicht gleich vor gänzlich auf Zucker, Kohlehydrate, Alkohol etc. zu verzichten, sondern beginnen Sie erstmal damit, eine Scheibe
Käse, eine Scheibe Brot weniger zu essen; einen Teelöffel weniger Zucker in den Kaffee zu geben…
Wenn Sie nämlich gleich von Beginn an Vollgas gieben, sich z.B. im Fitnessstudio gleich bei der ersten Trainingsstunde vollkommen auspowern, verlieren Sie schnell die Lust weiterzumachen und enden hingegen mehr als frustriert. Nähern Sie sich stattdessen Ihrem Vorhaben lieber mit viel Liebe, Einsicht, Bewusstsein und offenem Herzen - Schritt für Schritt - an. Es braucht oft viel an Zeit, Geduld und unzählige "Motivationsleckerlis", wenn es darum geht, Ihre inneren Schweinehunde gut zu erziehen!
Unser Gehirn hasst Veränderungen: Eine Veränderung bedeutet immer, vom Ist-Zustand abzuweichen und komplettes Neuland zu betreten. Die Folge davon ist
Inkohärenz. Unser Gehirn hasst nichts mehr wie diesen Zustand und versucht, ihn sofort auszugleichen. Neues macht Angst, und unser Unterbewusstsein will diesen Zustand so gut wie möglich
vermeiden. Deshalb schreit der innere Saboteur, sprich Schweinehund dann gleich immer so laut!. Geben Sie Ihrem Gehirn also die Chance und auch die Zeit, neue Vernetzungen zu knüpfen,
neue neuronale Verbindungen zu schaffen, neue Autobahnen zu bauen! Holen Sie es sich auf Ihre Seite, in Ihr Team, nochmals nicht mit Verboten und
Bestarfungen, sondern mit viel Liebe, Geduld und Belohnungen; Streicheleinheiten quasi.
Und nochmals: Bei jeder Veränderung kommt es auch auf die richtige Umgebung an. Umgeben Sie sich demzufolge mit den richtigen Menschen, mit denen, die Sie in Ihrem Unterfangen unterstützen. Halten Sie Abstand von denen, die Sie entmutigen und Ihnen erklären, dass Ihr Ziel sowieso in allzu weiter Ferne liegt und eigentlich ja sowieso unerreichbar ist...
Suchen Sie sich stattdessen lieber Gleichgesinnte, Menschen, die die gleichen Ziele wie Sie haben. Alle anderen ziehen Sie nur unnötig runter, kosten Ihnen zudem viel an Kraft und Energie, die Sie jedoch für Ihre Zielverwirklichung ja ganz dringend selber brauchen. Also halten Sie so gut wie möglich Abstand von Menschen, die Ihnen unentwegt erklären, wie es nicht geht bzw. keinesfalls gehen kann. Falls Ihnen das nicht immer möglich ist, behalten Sie Ihre noch nicht verwirklichten Ziele vorerst für sich. Sie sind bei Ihren Vorhaben niemanden Rechenschaft schuldig, immer nur sich selbst! Wichtig ist, wie Sie sich in Ihrer Haut fühlen und nicht, was andere von Ihnen halten.
Machen Sie aus Ihrer neuen Gewohnheit eine Konstante in Ihrem Leben. Sie sollte zu Ihrem neuen Ritual werden. Wollen Sie mehr Sport betreiben, legen Sie Ihre
Sportsachen auf einen gut sichtbaren gleichbleibenden Platz. Halten Sie dieselbe Uhrzeit ein, wenn möglich schließen Sie sich einer Sportgruppe an. Arbeiten Sie mit positiven Emotionen – Musik
ist eine gute Möglichkeit hierfür. Sie können z.B. immer die gleiche Musik beim Sporteln hören. Sie werden feststellen: Je öfter Sie es machen, je eher wird eine neue Gewohnheit, eine Art Routine
daraus.
Zu guter Letzt: Bleiben Sie dran! Vergessen Sie nicht, das Gehirn legt nur mit etlichen Wiederholungen
feste „Autobahnen“ an, sprich neuronale Vernetzungen. Sind diese einmal ausgeprägt, „fährt“ es sich automatisch ganz sicher und gut auf ihnen. Ziehen Sie Nutzen aus diesem Fakt, nutzen
Sie das im Positiven und bleiben Sie auf Ihrem Weg. Selbst, wenn Sie sich manches Mal dabei ertappen sollten, doch wieder einen Umweg einzuschlagen oder gar sogar mal wieder den Rückwärtsgang
einzulegen….
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