Liebe dich, so wie du nun mal bist... als, wenn das so einfach wäre!
Wie geht denn das, bzw. ist das überhaupt möglich, sich so zu akzeptieren, wie man nun mal ist, selbst wenn einem die innere Stimme immer etwas Anderes einreden will!? Ich meine mal: JA! Es ist möglich!
Ich persönlich habe meinen inneren Kritiker, der mir immer einreden will, dass ich nicht gut genug, erfolgreich genug, schön und schlank genug etc. bin, einen Namen gegeben: Sie heißt Max, Max von Maximiliane.
Max braucht wenig Schlaf, ist immer und überall präsent, abrufbar und redegewandt und überaus überzeugend. Wäre Max ein Mensch in Fleisch und Blut, könnte sie als Anwalt große Karriere machen... Max jedoch denkt nicht daran, sondern begnügt sich, mir das Leben manchmal schwerer zu machen, als es in Wahrheit eigentlich ist.
Jedoch habe ich einen Weg gefunden, mich mit ihr zu arrangieren: Wenn sie wieder lautstark tönt, fordere ich sie auf, ein Nickerchen zu machen, einen Tee zu trinken bzw. mal an die frische Luft zu gehen und einen langen Spaziergang zu machen...
Und Max gehorcht für gewöhnlich und zieht sich, wenn auch manchmal schmollend, zurück und schweigt! Und diese Stille ist es, die mir dann neue Kraft gibt, MEINEN Weg einfach weiterzugehen. Auch wenn er vielleicht nicht immer perfekt ist, so ist er doch meiner. Ich gehe ihn in meiner Geschwindigkeit und meinem Tempo, lege so viele Kilometer am Tag zurück, wie MIR gut tun, genieße das Leben und höre auf, mir über Unwichtiges den Kopf zu zerbrechen.
Dank Max habe ich gelernt - so verrückt es klingt - mich von Tag zu Tag mehr zu lieben und anzunehmen.
Was für einen Unterschied macht es denn in Wahrheit, ob meine Beine dick oder dünn, angeschwollen oder schlank sind, ob ich mich verurteile für etwas, was mein Verstand vielleicht sogar noch akzeptieren kann, jedoch meinem Herzen widerspricht... Mein Leben wird dadurch nicht besser.
Mein Leben wird hingegen besser, wenn ich meine innere Kritikerin zwar höre, ihr jedoch nicht zwangsläufig immer Recht gebe und aufhöre, sie als mein Alter Ego zu betrachten.
Sie ist immer da, ja. Jedoch schweigt sie, wenn ICH es will. Sie kann mich anspornen oder vernichten. Es liegt an mir und nur an mir, welche Richtung ich einschlage und wohin die Reise geht: Räume ich ihr Rechte ein, die ihr gar nicht gebühren oder weise ich sie rechtzeitig in die Schranken.
Meine Erkenntnis: Mein innere Kritikerin, sprich Max: SIE IST NICHT ICH! Dementsprechend habe ich aufgehört, mich mit ihr zu identifizieren. Wie gesagt: Max tönt nur so laut, wie ich sie lasse!