Leben mit Wut, Ärger & Zorn

Keiner von uns will eigentich wütend bzw. zornig sein und sich ärgern, trotzdem tun wir es immer wieder und zwar immer dann, wenn etwas nicht so läuft wie wir es gerne hätten...                      Sind Gefühle wie Wut, Ärger und Zorn jedoch "zähmbar" bzw. positiv nutzbar?

Der Zorn zählt wie die Trauer, die Freude, die Angst, die Abscheu... zu den Grundemotionen des Menschen.

Jeder von uns hat sie, diese "negativen" Gefühle, jedoch geht jeder von uns anders mit ihnen um. Der eine meint sie erst gar nicht zu kennen, der andere ärgert sch tagtäglich wieder aufs Neue - über den morgendlichen Stau, den Computer, die Recht-haberei des Chefs, die spitze Zunge der Arbeitskollegin, die liegengelassenen Socken des Partners, den Lärm der Nachbarn, die Unpünktlichkeit der Freundin etc. Gründe, sich zu ärgern und letztendlich das eine oder andere Mal regelrecht zu explodieren, gibt es genug...


Zorn und Wut haben in unserer Kultur einen negativen Beigeschmack, schon von klein auf lernen wir, dass man nicht zornig sein darf, dass man dadurch mehr Falten bekommt und bestraft wird: ein wohlerzogenes Kind schreit eben nicht und ist, wenn doch, "böse".  Dieser praktizierte Erziehungsansatz ist der Grund, dass viele Menschen im späteren Leben unfähig sind ihren Zorn überhaupt  zu äußern und ihre Wut unterdrücken, jedoch mit ungesunden Nebenfolgen: Unterdrückter Zorn ist schlecht für die Gesundheit, er schädigt  den menschlichen Organismus, insbesondere die Arterien, das Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko erhöht sich drastisch. Das heißt jedoch nicht, dass Menschen, die ihren Wutausbrüchen regelmäßig nachgeben und sprichwörtlich "Gift und Galle spucken" besser dran sind. Generell gilt: Gefühle wie Trauer, Zorn, Wut äußern sich immer negativ auf unser Immunsystem: es läuft in solch einer Situation und auch noch an die sechs Stunden danach im "Verteidigungsmechanismus" und somit auf Sparflamme, mit negativen Folgen für die Gesundheit. Die Folge können Probleme mit dem Blutdruck, Allergien, Gallensteine, Schwindel, Augenprobleme, Depressionen, Tinnitus, Blähungen und Verdauungsschwierig-keiten, Einschlafschwierigkeiten, Schmerzen in der Schulter, den Hüften und im Knie bzw. Erkrankungen des Unterleibs, Magenprobleme etc. sein.


Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es sowohl schädlich is -, im wahrsten Sinne des Wortes - zu implodieren, als auch zu explodieren. Was also tun?


Folgende Schritte helfen Ihnen, wenn sich das nächste Mal Gefühle wie Zorn und Wut bemerkbar machen:

  • Achten Sie in solch einer Situation auf Ihre Körperhaltung und lassen Sie bewusst locker! Lösen Sie die Anspannung in Ihren Händen und achten Sie auf Ihre Atmung: Atmen Sie bewusst ein paar Mal tief in Ihren Bauch ein und aus.
  • Fassen Sie erst dann Ihre Wut in Worte, jedoch machen Sie anstelle von "Du" von "Ich-Botschaften" Gebrauch. Anstelle von "Du Dreckskerl/du blöder Trottel" sagen Sie "Ich rege mich fürchterlich auf und bin so wütend, wenn ich nur daran denke, was du getan hast"
  • Seien Sie sich bewusst, dass die Welt und Ihre Mitmenschen nun mal nicht so gestrickt sind, wie wir sie gerne hätten. Nicht alles kann unseren Erwartungen entsprechen, sowie auch wir nicht immer den Erwartungen der anderen entsprechen...
  • Reagieren Sie mit Humor! Lachen Sie, über Ihr Gegenüber, über sich selbst, die Situation, ziehen Sie sie ins Lächerliche, übertreiben Sie Ihre Erwartungen, im Sinne von "Es sollte eine Gesetz geben,  das verbietet, dass die Telefonleitung besetzt ist, wenn ich gerade anrufe!"
  • Seien Sie dankbar! Das nächste Mal, wenn Sie sich aufregen, dass Sie bei der Käsetheke Schlange stehen müssen, seine Sie dankbar, dass Sie die Möglichkeit haben, einen hervorragenden französischen Käse zu kaufen und nicht hungern müssen!
  • Nehmen Sie Dinge nicht persönlich und sehen Sie nicht immer und überall eine böse Absicht dahinter! Ihre Freundin kommt nicht Ihretwegen immer zu spät, noch um Sie bewusst zu ärgern. Oft passieren Zufälle und Missgeschicke im Leben!
  • Akzeptieren Sie unabänderliche Situationen und richten Sie Ihre Energie nur auf Dinge, die Sie wirklich ändern können., wenn Sie sich zum Beispiel das nächste Mal im Restaurant ein Glas Rotwein über die Hose schütten, regen Sie sich nicht darüber auf, der Fleck wird deswegen nämlich nicht verschwinden, sondern bestellen Sie sich lieber sofort ein Glas Weißwein und gießen Sie es über Ihre Hose! (Das hilft nämlich wirklich, den Rotweinfleck zum Verschwinden zu bringen, viel besser als Salz darüber zu streuen!)
  • Unterstützen Sie Ihren Organismus, sprich Ihre Leber bzw. Galle (beide Organe sind eng mit Gefühlen der Wut, des Ärgers und des Zorns verbunden), indem Sie kalte Getränke und Speisen meiden. Achten Sie auf eine für Sie gesunde und optimale Ernährung (dafür gibt es kein Allgemeinrezept, denn was der eine verträgt ist dem anderen abträglich).
  • Bauen Sie Entspannungsübungen in Ihrem Tagesablauf ein!
  • Bewegen Sie sich! Machen Sie es sich zur Routine einen Spaziergang im Freien, am Besten im Grünen zu machen! Das hilft, einen klaren Kopf zu bekommen und gelassener zu werden.
  • Unterstützen Sie Ihre Leber mit einem feuchten, warmen Wickel vor dem Schlafengehen. Wie das genau funktioniert lesen Sie hier.

Letztendlich hören Sie auf, sich für Ihre Gefühle zu verurteilen und lernen Sie Zorn und Wut in Zukunft auf obenbeschriebene Art konstruktiv zu nutzen! Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken!









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